Mit dem «Green Goal» hat sich die Heim-WM abseits des Sports ein grosses Ziel gesetzt: Die WM 2022 soll die erste klimaneutrale Unihockey-WM werden und den CO2-Ausstoss gegenüber der WM 2018 mehr als halbieren. Doch das Engagement für die Umwelt soll über die WM hinaus gehen. Mit einem brandneuen Tool können interessierte Clubs in einem ersten Schritt herausfinden, wie viel CO2 durch den Vereinsbetrieb ausgestossen wird und wo Einspar-Potenzial liegt.
Bereits 2019 entschied swiss unihockey, dass die ökologische Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert bei der Heim-WM 2022 einnehmen soll. “Entscheidend für uns war damals, dass wir mit Prag 2018 einen Benchmark geschaffen haben, welcher uns erst einmal aufzeigte, in welchen Bereichen an einer WM am meisten CO2 ausgestossen wird. Basierend auf diesem Wissen wurden dann alle bisherigen Massnahmen rund um das “Green Goal” ausgearbeitet und dieses Wissen ist aus unserer Sicht entscheidend, um möglichst viel zu bewirken” erklärt Daniel Kasser, Geschäftsführer der WM den Prozess.
Eine ähnliche Ausgangslage zeigte sich bei den Bern Capitals. Als erster Sportverein der Schweiz traten die Caps Ende 2020 der «Sports for Climate Action»-Initiative der Vereinten Nationen UNO bei und ernannten Mario Teuscher und Fabian Buser zu den Nachhaltigkeitsbeauftragten des Vereins. Fabian Buser erinnert sich an die Startschwierigkeiten: «Anfangs wussten wir nicht, wie wir unseren CO2-Fussabdruck messen sollen oder welche Gebiete überhaupt wichtig sind.» Und so entstand bald darauf eine Partnerschaft mit swiss unihockey, um genau diese Startschwierigkeiten anzugehen. Die Lösung wurde schnell in Form eines auf Unihockeyvereine massgeschneiderten CO2-Rechners gefunden. Mit myclimate stand ein erfahrener Partner zur Seite, welcher die Entwicklung und Programmierung umsetzen konnte.
“Die Herausforderung bestand hauptsächlich darin, ein Tool zu entwickeln, welches möglichst einfach und unkompliziert verwendet werden kann, dem Verein aber zugleich ein möglichst präzises Bild über seinen CO2-Ausstoss liefert. Hierbei war es extrem wertvoll, dass die Caps von Anfang an mit dabei waren und bei jedem Entwicklungsschritt die Vereinssicht einbringen konnten”, erklärt Kasser. Caps-Nachhaltigkeitsbeauftragter Mario Teuscher hat den CO2-Rechner bereits ausprobieren können und zeigt sich begeistert: «Der Rechner ermöglicht uns eine Bestandesaufnahme unserer Emissionen. So können wir daran arbeiten, die Emissionen gezielt zu verringern. Dabei hilft auch der Report aus dem Klimarechner sehr.»
Auch Kasser ist mit dem Resultat sehr zufrieden: “ Unser Ziel ist es, dass die WM einen Nachhaltigkeits-Beitrag leisten kann, welcher auch nach dem Turnier noch andauert. Mit dem Rechner haben wir damit eine vielversprechende Grundlage geschaffen, welche allenfalls sogar einen Impact über den Unihockeysport hinaus leisten kann.”
Der CO2-Rechner steht allen interessierten Vereinen unter www.wfc2022.ch/co2rechner zur Verfügung. Nach Eingabe aller Daten oder Durchschnittswerten erhalten die Vereine einen detaillierten Report zu den CO2-Emissionen und erste Tipps, mit welchen Massnahmen diese verringert werden können.